Ein Haus voller Gefühle – Gedenknachmittag für Kinder

Im Marien-Hospiz fand im Oktober eine besondere Veranstaltung statt, die erstmals speziell für Kinder organisiert wurde.

Dieser Nachmittag war jenen gewidmet, die in den letzten Monaten einen geliebten Menschen im Hospiz verabschieden mussten – ihren Opa, ihre Oma oder sogar ein Elternteil. Das Hospiz wollte den jungen Trauernden einen Raum bieten, in dem sie sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen und diese auf kreative Weise ausdrücken konnten.

Gefühle sichtbar machen

Das Thema des Nachmittags war "Gefühle", und jedes Kind gestaltete ein "Gefühlshaus" auf Papier.

Mit verschiedenen Farben und Bastelmaterialien durften die Kinder ihr Haus verschönern, um ihre aktuellen Emotionen sichtbar zu machen. Die Ergebnisse waren so vielfältig wie die Gefühle selbst: In manchen Häusern fand man Symbole für Vertrauen oder Liebe, in anderen spiegelten sich Wut, Trauer oder Einsamkeit wider.

Jedes Kind entschied selbst, welches Gefühl für sie oder ihn gerade besonders wichtig war.

Eine Galerie der Emotionen

Die entstandenen Werke wurden dann in der Runde präsentiert – eine kleine Galerie der Emotionen, die für alle geöffnet wurde.

Die Kinder konnten dabei ihre Kunstwerke vorstellen und erklären, warum sie bestimmte Farben und Symbole gewählt hatten. Eines der Häuser zeigte etwa einen Regenbogenschornstein, der die Vielfalt der Gefühle symbolisierte, während ein anderes ein Herz aus Blumen vor dem Haus hatte, das für die Liebe stand.

Die Bedürfnisse junger Trauernder ernst nehmen

Der Nachmittag ermöglichte uns allen einen wunderbaren Austausch und ein offenes Miteinander.

Angebote wie dieses entsprechen außerdem dem Grundverständnis unseres Tuns: Bei uns im Marien-Hospiz wird nicht nur den Gästen auf ihrem letzten irdischen Lebensweg beigestanden, sondern auch den Angehörigen, die diese besondere Zeit miterleben.

Mit dem neuen Gedenkangebot für Kinder setzt das Marien-Hospiz ein wichtiges Zeichen: Die Bedürfnisse und Gefühle der jüngsten Trauernden werden ernst genommen. Durch diesen Nachmittag sollen Kinder ermutigt werden, ihre Trauer aktiv zu gestalten und eine eigene Sprache für ihre Emotionen zu finden.